Pünktlich zum Beginn des Advents treffen die ersten Weihnachtskarten im Briefkasten ein. Unternehmen nutzen ebenso wie Familie und Freunde die Gelegenheit ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen.
Doch wann hat dieser Brauch eigentlich seinen Anfang genommen? Im folgenden Artikel gehen wir dieser Tradition auf den Grund.
Die ersten Weihnachtskarten reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück
Der Geburtsort der modernen Weihnachtskarte ist London. Im Jahr 1843 wurde die erste Weihnachtskarte vom Illustrator John Callcott Horsley entworfen. Das Motiv zierte damals eine Familie, die gemeinsam auf ein glückliches Weihnachtsfest anstößt. Der Titel der Karte ist passend zu den Feiertagen "A merry Christmas and a happy new Year to you".
An diesem Punkt ist die Geschichte der Weihnachtskarte jedoch noch nicht komplett erzählt. Auf die Idee eine Karte für die Feiertage zu gestalten, ist der Illustrator nicht alleine aufmerksam geworden. Die Idee stammt ursprünglich von Henry Cole. Der englische Museumsdirektor gab die Karte in Auftrag. Cole war ein enger Freund des Schriftstellers Charles Dickens und erkannte gleich die potenzielle Nachfrage der Weihnachtskarte. Die erste Auflage erschien daher bereits in einer Anzahl von 1000 Stück.
Im Fokus des Brauches stand zunächst die Zeitersparnis
Henry Cole ist mit der Erfindung der Weihnachtskarte nicht rein zufällig auf eine Marktlücke getroffen. In der damaligen Zeit war es üblich ein Weihnachtswunsch in Form von Briefen zu überbringen. Für alle Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Nachbarn einen eigenen Brief handschriftlich zu verfassen war sehr zeitaufwändig. Tage oder sogar Wochen mit dieser Aufgabe beschäftigt zu sein, war durchaus nicht ungewöhnlich. Cole wählte mit dem Verschicken der Weihnachtskarten quasi eine Abkürzung.
Die Aussage Merry Christmas brachte die von Herzen kommenden Weihnachtswünsche auf den Punkt. Zudem war die erste Briefmarke in England erst wenige Jahre zuvor in den Handel gekommen. Das Versenden der Weihnachtswünsche per Karte wurde dadurch noch einfacher.
Die guten Wünsche können alleine oder mit einem Präsent eintreffen
Eine Weihnachtskarte weist oftmals zwei Seiten auf. Die erste Seite ziert ein weihnachtliches Motiv oder ein aufgedruckter Gruß. Auf der anderen Seite befindet sich in der Regel eine freie Fläche. Dort ist Platz für alle persönlichen Wünsche vorhanden.
Die Weihnachtskarten wirken dadurch individueller und nur an eine bestimmte Person oder Familie adressiert. Heute ist es auch üblich, die Weihnachtskarte mit einem Geschenk zu verknüpfen. Leben Kinder und Enkel weit entfernt, ist diese Kombination eine gute Möglichkeit, die Zuneigung zu diesen Personen zum Ausdruck zu bringen.
In Nordamerika hat sich diese Tradition seit Generationen bewährt
Es dauerte nur 57 Jahre bis die britische Post einen Wettbewerb für die schönste Weihnachtskarte ins Leben rief. Seit dem Jahr 1900 wird dieser Wettbewerb jährlich fortgesetzt und als Tradition gepflegt. England war jedoch nicht das einzige Land, welches zum Weihnachtsfest Karten versendet. Über die Auswanderungswellen schwappte der Brauch über den Atlantik bis nach Amerika. Dort hat es sich zu einer Tradition entwickelt, Weihnachtsfotos mit der gesamten Familie aufzunehmen.
Diese Fotos haben nach und nach gemalte Bilder ersetzt. Für geschäftliche Weihnachtskarten findet sich oft ein Bild der Belegschaft. Die Vorfreude auf die Weihnachtskarten ist daher bei vielen Amerikanern ebenso groß als auf die Festtage.
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Unter dem Mistelzweig
Woher kommt der Brauch? Der Ursprung: Der Legende nach ist der Mistelzweig die Pflanze der nordischen Göttin Frigga.
Heute dürfen Weihnachtskarten auch witzig gestaltet sein
Smartphones mit Kameras haben es noch einfacher gemacht Fotos aufzunehmen. Das zeigt sich auch in der Betrachtung moderner Weihnachtskarten. Sich für die Fotos zu verkleiden liegt ebenso im Trend, als spontan entstandene Schnappschüsse zu nutzen.
Im Fokus privat versendeter Karten steht auch der Gedanke den Betrachter zum Lachen zu bringen. Hunde und Katzen in Rentierkostümen oder als Elfen verkleidete Kinder liegen damit weiterhin im Trend. Weihnachten anderen Menschen Freude zu schenken, gelingt auch mit dem Versenden von lustigen Weihnachtskarten. Der Brauch hat sich zwar seit 1843 konstant weiterentwickelt, liegt aber dennoch weiterhin voll im Trend.